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Blasmusik in Bern

Liebe Delegierte, verehrte Gäste

Chers délégués, chers invités

 

Es ist mir im Namen des Berner Stadtparlamentes und persönlich eine Ehre, Sie hier im Rathaus der Stadt Bern begrüssen zu dürfen. In einem gewissen Sinne zähle ich auf Ihre Unterstützung. Ich bin der einzige Blasmusikvertreter in der wohl einzigen Parlamentsband der Schweiz. Ich spiele Klarinette und Saxophon in der Band Fraktionszwang des Berner Stadtrates. Wir sind Parlamentarierinnen und Parlamentarier die Musik machen und nicht umgekehrt. Das hört man auch. Ich hätte gerne mehr Unterstützung, so dass es zu einem satten Bläserset reicht. Wenn Sie also in ein Parlament möchten, wäre es mir am liebsten, Sie kandidieren in Bern. Sie können sich gleich überlegen, wo Sie sitzen möchten, der Stadtrat tagt nämlich in diesem Saal.

 

Le bâtiment a été construit à partir de 1414, est c’est une des plus grands bâtiments de ce temps nord des Alpes. Cette salle a été rénove dans les années quarante sous Robert Grimm, qui organisait la grève générale de 1918 et devenait plus tard conseiller d’état de Berne.

Je me souhaite plus de musiciens dans le parlement, et notamment de musiciens à vents. Comme dans un orchestre, au parlement il faut mieux entendre les autres. On ne fait de la musique qu’avec du respect pour l’autre. Notre groupe de rock du parlement de la ville de Berne est constitué par des parlementaires de gauche à droit, et même si les opinions politique ne change pas, on essaie de donner un exemple de respect et la compréhension mutuelle.

 

Es ist so: Musik verbindet. Aber ich sollte ihnen – so lautete die Anfrage – die Stadt näher bringen. Die Kulturverbundenheit Berns spiegelt sich allein schon in den Orts- und Strassennamen. Wir haben eine Niklaus Manuel Strasse oder einen Meret Oppenheim Brunnen. 18 Strassen tragen Namen von Bildern des Malers Paul Klee (schreiten und gleiten, Rad-Wahn, Familienspaziergang). Leider gibt es kaum Ortsnamen von Musikern. Es fehlt ein Polo-Hoferweg im Wyssebühl oder der Züriwest Platz in Bümpliz.

Dort gibt es immerhin den Gilberte de Courgenay Platz. Das Lied - aufgezeichnet vom Volksmusik-Sammler Hanns in der Gand - wurde vor exakt 100 Jahren komponiert von den Militärmusikern Robert Lustenberger und Oskar Portmann. Es ist also auch ein bisschen ihr Platz. Auch einen Mani Matter Stutz gibt es, er ist gleich um die Ecke rechts wenn Sie das Rathaus verlassen. Falls Sie links herum gehen, kommen Sie zum Lischetti-Brunnen, steigen Sie auf den freien Brunnenstock und halten Sie eine Rede, dafür ist er gedacht – falls Sie nach der DV noch mögen.

 

Je m‘excuse que vous n’avez point retrouve les ours dans le parc aux ours. A cause de travaux, comme vous avez dû constater, les ours sont en vacance. Ils sont en vacance chez les délégués du canton de Vaud ou plus concrètement dans le juraparc de Vallorbe, ou, je suis sûr, ils vont certainement apprendre le français. En revanche, il y a deux semaines le journal New York Times a sélectionner le grand Muristalden – la rue juste au-dessus du parc des ours - parmi les douze rues les plus belles en Europe.

 

Der Baldachin beim Bahnhof, den sie vielleicht gesehen haben bei der Ankunft mit der Bahn, ist etwas kürzer als ursprünglich geplant, aber hat den Schweizer Stahlbaupreis prix acier gewonnen. Und auf dem Bundesplatz sind alle 26 Fontänen des Wasserspiels in Betriebs, sie symbolisieren die 26 Kantone, jeder Kanton hat 10‘000 Franken beigesteuert. Bundespräsident Joseph Deiss bezeichnete den Platz bei der Einweihung als Rütli des 21. Jahrhunderts.

 

Noch etwas weiter, bis nach Bümpliz fahren sie heute bequem mit dem neuen Tram. Nach Köniz oder Ostermundigen gibt es weiterhin nur einen meist voll besetzten Bus, hier wurde ein Tramprojekt kürzlich abgelehnt. In Bümpliz startete auch ein Pilot des Projekts „Jedem Kind sein Instrument“. Bern möchte diese Initiative für die ganze Stadt umsetzen. Kultur und genauer Kulturvermittlung gerade bei Kindern aus benachteiligten Milieus trägt viel zur Integration bei, aber auch zur Sozial- und Selbstkompetenz. Seit 2010 gibt es in Bümpliz JEKI-Klassen im Singen und Instrumental- Unterricht. Aktuell gibt es bereits 24 Singklassen in der ganzen Stadt. Sing- und Instrumentalunterricht für 800 Kinder der 1.-4. Klasse ist das Ziel. Ich meine Bildung und Kultur -  und im Speziellen der Musikunterricht ist eine Chance, die wir allen unsern Kindern - und ihrem Nachwuchs - unbedingt ermöglichen sollten.

 

Genug der Politik, ich wünsche Ihnen gute Beratung und einen angenehmen Aufenthalt, und ich freue mich natürlich sehr über das Jahr der Klarinette, wir haben heute eine Kostprobe erhalten, die ich sehr gerne gehört habe, und ehrlich, da müsste ich noch üben. Ich wünsche Ihnen Spass in der Umsetzung, Interesse bei der Jugend, überhaupt viel Erfolg im kommenden Jahr.