Die Wüste lebt
Für einmal muss ich mir nicht überlegen, ob ich "Liebe Genossinnen und Genossen", oder "liebe Kolleginnen und Kollegen" sagen muss, oder seit neustem vielleicht sogar "Liebe Konföderalistinnen und Konföderalisten", sondern einfach:
Liebe Freundinnen und Freunde
Im Namen der SP gratulieren wir – Béatrice Stucki und ich als Co-Präsidentin und Co-Präsident – Euch ganz herzlich zum Jubliläum und danken für die Einladung zum Fest – wo wir eben auch viele politische und persönliche Weggefährten treffen.
Da wir von der SP in den Berner Medien im Moment im redaktionellen Teil fast nicht mehr vorkommen, oder nur, wenn man uns kann kritisieren, haben wir die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und gedacht, solange wir noch im Inserateteil akzeptiert sind, schenken wir dem GrüBü ein Inserat. Heute war es in der Zeitung, hier ist das Original in Farbe, und wir freuen uns wirklich, "nicht die einzigen Roten Grünen in Bern zu sein".
Ihr seid für uns und für das Erfolgsmodell für die Stadt Bern, das heisst RGM, ein zentraler Partner in der Politik. Ihr sitzt uns auch immer wieder bei neuen und wichtigen Themen im Nacken – ich meine das durchaus wörtlich, im Stadtrat sitzt die GrüBü-Fraktion in den Bankreihen grad hinter der SP, und bei den Abstimmungen schaut ihr uns – in aller Freundschaft – zwischendurch auf die Finger. Wo ich das erste Mal "falsch" abgestimmt habe, hat Doris Schneider – die heute leider nicht mehr dabei sein kann – hinter mir sofort einen Spruch fallen lassen.
Wir brauchen euch auch in der Zukunft, die Herausforderungen für RGM sind gross, das Bündnis muss sich erneuern, da sind wir froh um eure Beherztheit und Jugendlichkeit. Aber keine Angst, auch die SP mit ihren fast 120 Jahren auf dem Buckel bleibt jung. Das ist keine Frage des Alters. Dafür haben wir langjährige Erfahrung im Umgang mit internen Meinungsverschiedenheiten. Solltet ihr in eurem neuen Status als Konföderation mit euren Grünen Gspänli mal eine Meinungsverschiedenheit haben – kann ja sein – helfen wir gerne mit einem Tipp aus unserem reichen Erfahrungsschatz. Wir selber waren uns ja früher nicht einmal einig, ob es das GrüBü überhaupt gibt. Der damalige SP-Generalsekretär hat vor rund zehn Jahren den Spruch geprägt: "Links von der SP ist Wüste." Wenn ich hier in die Runde schaue, dann kann ich zumindest für die Stadt Bern sagen: "Die Wüste lebt!". Herzlichen Glückwunsch.
8. Juni 2007 Fest im Progr