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Ein Jahr Wohnen im Burgernziel

Am 27. Oktober 2023 feierten wir als Genossenschafter:innen der wbg8 das einjährige Jubiläum des Einzugs in der Überbauung Burgernziel. Als Genossenschaftspräsident hielt ich eine reichlich spontane Rede ohne Notizen. Das war in etwa der Inhalt:

Vor 10'000 Jahren lebten im Burgernziel Hirsche und Hasen. Einige Jäger- und Sammler:innen kamen zwischendurch für die Jagd vorbei. Sie lebten aber vorwiegend an den Hängen des Gurten, bei Ittigen oder am Burgäschisee. Sie nutzen die Schalensteine für Rituale und Feste.

Vor 1'000 Jahren war das Burgernziel Ackerland. Die Bauern und Bäuerinnen, wenn sie oberhalb der Aare nach Westen blickten, konnten vielleicht die hölzerne Burg Bümpliz sehen, den äussersten Rand der Burgundischen Herrschaft. Oder die Kirche von Köniz, die später an den Deutschritterorden ging.

Vor 100 Jahren war das Tramdepot Burgernziel bereits mehr als zwanzig Jahre in Betrieb. Das Blaue Bähnli führte nach Worb. Für die städtische Tramlinie war Burgernziel die  Endstation, wo sich das Restaurant Burgenrziel für einen Ausflug ins Grüne anbot.

Vor 10 Jahren war das lebendige, skizzenhafte Punto Mittelpunkt des Burgernziel, eine 22jährige Zwischennutzung mit Beiz, Kultur und Experimenten. Gleichzeitig gründeten wir die Wohnbaugenossenschaft wbg8 mit der Idee, die späteren Wohnungen als Genossenschaft zu betreiben.

Vor 1 Jahr schleppten wir mit Hilfe von Welti-Furrer am Burgernziel Kisten und Möbel herbei. Eine Wohnung nach der anderen wurde bezogen, die Überbauung erwachte zum Leben.

Heute wünsche ich mir, dass die Lebendigkeit und Skizzenhaftigkeit des Ortes, dessen Funktion sich immer wieder wandelt - was niemals besser als mit dem Punto spürbar war - auch für die Genossenschaft erhalten bleibt.

Thomas Göttin, 27.10.2023