Gemeinsam gegen Lohndumping

Die Bauarbeiter leisten harte Arbeit. Tagtäglich bauen sie bei Hitze, Kälte, ständig Termindruck und Gefahren ausgesetzt die Häuser und Infrastruktur der Schweiz. Sie brauchen einen verbindlichen Schutz der Arbeitsbedingungen. Doch der Baumeisterverband hat einseitig den Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe (LMV) gekündigt.

Ein vertragsloser Zustand in der Baubranche hätte gravierende Folgen:

• Für die betroffenen Bauarbeiter gäbe es keine verbindlichen Mindestarbeitsbedingungen mehr und somit keinen Schutz gegen Lohn- und Sozialdumping: die zusätzliche Woche Ferien, der 13. Monatslohn, Mindestlöhne, Krankentaggeldversicherung und der Kündigungsschutz bei Unfall und Krankheit wären nicht mehr garantiert.
• Über das Baugewerbe hinaus droht ebenfalls eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, denn der LMV gilt als Leitvertrag für viele gewerbliche Berufe.
• Zudem wäre eine regulierte Öffnung der Schweiz gegenüber Europa in Frage gestellt, denn ohne Schutz gegen Lohndumping würde sich in der Schweiz kaum mehr eine Mehrheit für Personenfreizügigkeit finden lassen.
• Die Kündigung des Landesmantelvertrags stellt für alle Arbeitnehmende in der Schweiz eine grosse Gefahr dar. Wenn das Lohn- und Sozialdumping im Baugewerbe zunimmt, werden bald überall Gesamtarbeitsverträge und weitere soziale Errungenschaften in Frage gestellt.

Während die Gewinne der Unternehmen und die Gehälter in den Chefetagen explodieren, werden mit der Kündigung des LMV die Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmenden verschlechtert. Dagegen wehren wir uns.

Im Interesse der hart arbeitenden Bauarbeiter, der Baubranche und der gesamten Volkswirtschaft fordern wir den Schweizerischen Baumeisterverband auf,

• ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
• auf Verschlechterungen und Deregulierungen des Landesmantelvertrages zu verzichten
• alle Bauarbeitenden mit einer fairen Lohnerhöhung am guten Ergebnis der Branche zu beteiligen