Verkehrszunahme auf dem Ostring
Die neuste Verkehrserhebung 2004/2005 der Stadt Bern zeigt eine deutliche Zunahme des Verkehrsaufkommens auf dem Ostring. Diese Zunahme ist umso besorgniserregender, als dass ansonsten auf den städtischen Hauptstrassen eine Plafonierung oder gar Abnahme zu verzeichnen ist.
Die Verkehrserhebung findet sich auf der website der Stadt Bern (PDF unten rechts auf der Seite, Achtung dickes Teil über 5 MB). Im folgenden eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Resultate in Bezug auf die Achse Thunstrasse-Ostring (S. 25-29)
Von den 32 Zählstellen auf städtischen Hautpstrassen folgt der Ostring bereits an 7. Stelle. Stärker belastet sind nur noch die Lorrainebrücke und die Murtenstrasse (beide mit stark sinkender Tendenz), die Winkelriedstrasse (beim Wankdorf), Papiermühlestrasse, Murtenstrasse (Insel) und Bernstrasse (Unterführung). Alle diese Strassenabschnitte führen nicht, wie der Ostring, direkt durch ein Wohnquartier. Andere, in der Vergangenheit intensiv diskutierte Hauptstrassen wie die Neubrückstrasse (Entlastung durch den Neufeld-Tunnel) liegen deutlich tiefer.
Verkehr wie am Gotthard
Auf der Achse Thunstrasse-Ostring ist der Privatverkehr so dicht wie am Gotthard. Dazu kommen noch drei Tramlinien, sowie der Velo- und Fussverkehr. Hier ein Überblick über die wichtigsten Verkehrszahlen gemäss Lärmbelastungskataster (detaillierteste Messungen).
Achse Thunstrasse-Ostring
Thunstrasse:
Thunplatz - Elfenstrasse....................25'520 (1995) 26'000 (2004)
Elfenstrasse - Brunnadernstrasse 28'350 (1995) 22'600 (2004)
Brunnadernstrasse - Burgernziel....26'390 (1995) 20'680 (2004)
Ostring:
Burgernziel - Buchserstrasse...............24160 Fz/d (1995) 17290 Fz/d (2004)
Buchserstrasse - Freudenbergerplatz 22990 Fz/d (1995) 19730 Fz/d (2004)
DTV = durchschnittlicher Täglicher Verkehr im Jahresmittel (gemittelt über 7 Tage). Quelle: Lärmbelastungskatster 95 / Lärmbelastungskataster 04
Zum Vergleich: Der Gotthardtunnel hat einen durchschnittlichen täglichen Verkehr im Jahresmittel (DTV) von ca. 16'500 Fahrzeugen.
Es gibt natürlich auch in Bern andere Verkehrsachsen, die ebenso oder noch stärker belastet sind (Autobahnabschnitte, Lorrainebrücke), doch führen diesse nicht derart direkt durch ein Wohnquartier. Vergleichbare Achsen in andern Quartieren haben tiefere Verkehszahlen. Zum Vergleich:
Nordring
Victorirain-Breitenreinstrasse 22'390 (1995).... 14'300 (2004)
Breitenreinstrasse-Wylerring 17'350 (1995)......13'000 (2004)
Länggasse
Neubrückstrasse (Neufeld)........... 14'450 (2000).....14'120 (2005)
Neubrückstrasse (Henkerbrünnli)..10'210 (2000).......8'490 (2005)
DTV gemäss Verkehrserhebung 2004/2005
Diese Vergleichszahlen sollen nicht dazu dienen, Quartiere gegeneinander auszuspielen! Es geht vielmehr darum bewusst zu machen, dass ebenso wie in andern Quartieren auch im Osten von Bern verkehrspolitischer Handlungsbedarf besteht.
Bemerkenswert: Die Belastung mit Privatverkehr hat in den vergangenen Jahren tendenziell abgenommen. Damit bieten sich heute echte Chancen, eine bessere Koexistenz aller Verkehrsteilnehmer auf dieser Achse zu erreichen. Die "Ausrede", es liesse sich ohnehin nichts machen, gilt nicht mehr. Die Belastung ist heute in etwa vergleichbar mit dem Zentrum von Köniz und andern Hauptachsen, wo wesentliche Verbesserungen mit Erfolg umgesetzt worden sind. Zum Vergleich (immer DTV):
Orstdurchfahrt Köniz: 21'000
Seftigenstrasse: .......18'500