Autobahnüberdeckung soll Affoltern und Katzensee verbinden
Stimmberechtigte entscheiden am 28. November
Das Zürcher Quartier Affoltern und das Katzensee- Gebiet, seit über 25 Jahren durch eine Autobahn getrennt, sollen wieder verbunden werden. Die Stadtzürcher Stimmberechtigten entscheiden am 28. November über einen Beitrag von 20 Millionen Franken an eine Autobahnüberdeckung.
(sda) Die 114 Millionen Franken teure Überdeckung auf einer Länge von 580 Metern soll im Rahmen des Ausbaus der Nordumfahrung auf sechs Spuren gebaut werden. Wenn die Stadt Zürich ihren Anteil verweigerte, würden wohl nur die gesetzlich vorgeschriebenen Lärmschutzwände gebaut, sagte die Zürcher Tiefbauvorsteherin Ruth Genner am Dienstag vor den Medien.
Schutz vor Lärm und Abgas
Die Stadt habe aber «ein vitales Interesse» an der begrünten Überdeckung des Autobahnstücks, das täglich von 100'000 Fahrzeugen passiert wird. Für die Bevölkerung gehe es um den Schutz vor Lärm und Abgas und die Verbindung des Siedlungsgebietes mit dem Erholungsgebiet Katzensee. Aber auch das wertvolle Moorgebiet könne vor Überdüngung durch Stickstoff aus Autoabgasen geschützt werden. Und die miteinander verbundenen Landschaftsräume seien wichtig für die Biodiversität. Mit der Autobahnüberdeckung könne aber auch teilweise Ersatz bereitgestellt werden für die durch den Autobahnausbau verloren gehenden Naturflächen, sagte Projektleiter Alexander Meier.
Bund zahlt 65 Prozent
Die Kosten von 20 Millionen Franken seien angesichts des Nutzens «gut vertretbar», sagte Genner. Der Kanton Zürich übernimmt voraussichtlich 20 Prozent der Kosten, der Kantonsrat soll noch in diesem Jahr darüber entscheiden. 65 Prozent zahlt der Bund, der auch für den Unterhalt und Betrieb aufkommen wird. Geplanter Baubeginn ist 2012. 2017 soll die Überdeckung fertiggestellt sein.
Der gesamte Ausbau der Nordumfahrung auf sechs Spuren zwischen dem Limmattaler Kreuz und dem Autobahndreieck Zürich-Nord wird über eine Milliarde Franken kosten. Das Kernstück ist die dritte Tunnelröhre durch den Gubrist.