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Erinnerung an Alex Tschäppät

Mit dem Berner Stadtpräsidenten Alex Tschäppät habe ich viele Jahre politisiert: sei als SP-Präsident der Stadtpartei, sei es als Stadtratspräsident. In dieser Funktion hat er mich manchmal als sein "Chef" bezeichnet, was bei formaler Korrektheit natürlich eine scherzhafte Umkehrung der Realität war. Hier mein Beitrag für Journal B:

Die Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse, die mich in den letzten Wochen beschäftigten, haben mit dem Tod von Alex nochmals eine andere Intensität und Aktualität erhalten.

Beeindruckend war seine Sensibilität, insbesondere in wichtigen Momenten oder bei Diskussionen unter vier Augen: Alex hatte eben auch diese Seite, dass ihm die Meinung von andern nicht gleichgültig war, dass er zuhören und aufnehmen konnte, dass ihm Differenzen manchmal unter die Haut gehen konnten. Er konnte diese Nähe zulassen und hat manchmal daran gelitten. Es war aber auch eine seiner grossen Stärken, weil er seine Einschätzungen damit immer wieder überprüft hat und sich auch überzeugen lassen konnte.

Beeindruckend war seine Leidenschaft, mit der er sich insbesondere auch im Stadtrat eingesetzt hat, wenn ihm etwas am Herzen lag. Dazu gehört die Reitschule, aber ebenso die Tatsache, dass die Stadt-Bevölkerung sich in mehreren Abstimmungen demokratisch hinter die Reitschule gestellt hat. Die Demokratie und die Achtung ihrer Institutionen, dafür setzte er sich klar und leidenschaftlich ein. Sensibilität und Leidenschaft bleiben für mich verbunden mit der Erinnerung an Alex.

Text im Journal B